Original German texts

To accompany Plant hallucinogens as magical medicines

 

Leonhart Fuchs „New Kreüterbuch“, Basel 1543

Von Alraun

… Die oepffel so man daran reucht und schmeckt/bringen den schlaff. Soelche krafft hat auch ir safft. Doch sol man diser nit zuovil brauchen/dann sie toedten sonst…. Dieweil aber der innerlich gebrauch der Alraun seer gevaerlich ist/so sol man den schlaff mehr zuo wegen bringen/wo soelchs die noturfft erfordert/durch die oepffel und frucht derselbigen/in dem das man dran schmeckt/unn sie nit in den leib nemen.

Von Nachtschatten

… Das ander haben wir Dollkraut geheyssen. Ettlich aber nennen es Sewkraut/und haltens für den zamen Nachtschatten/doch nit on grossen irthumb/dann diß kraut ein toedlich gewechß ist/und mag nit on schaden/wie der zam Nachtschatt/inge nommen werden. Es mag aber wol das dritt gschlecht der Alraun sein….

Das Dollkraut hat on zweifel die krafft des vierdten Nachtschatten/der da schellig und unsinnig macht/dann es dem menschen ein toedlich kraut ist/welchs die erfarung gibt. Ich weiß auch gewißlich das zwey kinder so die beer/welche seer sueß am geschmack seind/gessen haben/bald darauff gestorben seind/welche doch zuovor gantz frisch und gesund gewesen….

Von Bilsenkraut

Bilsenkraut nennen ettlich Sawbonen und Schlaafkraut…. Das Bilsenkraut grün zerstossen allein/oder mit gersten maltz vermischt unn übergelegt/stillen allerley schmertzen. Der safft vonn dem kraut außgetruckt/tüchlin darinn naß gemacht/und über die hitzige/trieffende unnd schmertzliche augen gelegt/lescht die hitz/stillt den fluß und den schmertzen derselbigen. Der safft oder das oel von dem samen inn die ohren gethon/legt unnd stillt die stich darinn/unnd den schmertzen. Doch sollen dise mit grosser sorg gebraucht werden…. Ein Fuoßwasser vonn Bilsen gemacht/bringt den schlaaf…. Die wurtzel von Bilsen in essig gesotten unnd im mund ein zeit lang gehalten/stillt den grossen unnd unleidlichen schmertzen der zaen. In summa/die gruene Bilsenbletter/der samen/und safft/dieweil sie nit allein den menschen/sonder auch das viech doll unn unsinnig machen/sollen nit innerlich/sonder allein eüsserlich die schmertzen zuo stillen/und den schlaaf zuo machen/gebraucht werden/und alßdann auch mit guoter bescheydenheyt….

Trial protocol and witches‘ ointment

Heinrich Kramer/Institoris, Hexenhammer, Straßburg 1486, Kap. II(3)

Die Art aber des Ausfahrens ist diese: Wie sich nämlich aus dem Vorhergehenden ergeben hat, haben sie [die Hexen] sich eine Salbe aus den gekochten Gliedern von Kindern, besonders solcher, die vor der Taufe von ihnen getötet worden sind, zubereiten und nach der Anleitung des Dämons damit irgend einen Sitz oder ein Stück Holz zu bestreichen, worauf sie sich sofort in die Luft erheben …

Johannes Hartlieb, Das Buch aller verbotenen Künste, München 1456, 32. Kap.

Wie das faren in den lüften zugang. Zu sölichem farn nützen auch man und weib, nemlich die unhulden, ain salb, die hayst ‚unguentum pharelis‘. Die machen sy uß siben krewtern und prechen yeglichs krautte an ainem tag, der dann dem selben krautt zugehört. Als am suntag prechen und graben sy Solsequium, am mentag Lunariam, am eretag Verbenam, am mittwochen Mercurialem, am pfintztag Barbam Jovis, am freytag Capillos Veneris. Daruß machen sy dann salben mit mischung ettlichs pluotz von vogel, auch schmaltz von tieren; das ich als nit schreib, das yemant darvon sol geergert werden. Wann sy dann wöllen, so bestreichen sy penck oder stül, rechen oder ofengabeln und faren dahin. Das alles ist recht Nigramancia, und vast groß verboten ist.


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